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Take 6
"the standard"

Wo Barber den Most holt

Von Frank Becker

So etwas hatten wir lange nicht - und es wurde Zeit! Nach den vielen A-capella-Boygroups, die wie Pilze aus dem Boden schossen und oft nur auf oberflächliche Effekte bedacht endlose Programme aus den Klangfabriken purzeln ließen, ist jetzt endlich wieder ein Ensemble am Start, das vielen den Rang ablaufen wird. Seit den Four Freshmen, den Hi-Lo´s und Singers Unlimited (und das ist eine Weile her) ist solche Qualität in Stimme, Arrangement und Ideenreichtum  nur höchst selten zu hören gewesen.

Take 6 heißt das Sextett, das hier mit 12 Titeln und einem Snippet endlich wieder zeigt, wo Barber den Most holt. Da sie nicht dogmatisch sind, haben die sechs ausgewiesenen Stimmartisten sich stückweit der dezenten Begleitung diverser Instrumentalisten und großer Namen der Song-Szene versichert und dabei von A wie Al Jarreau bis T wie Till Brönner ins Schwarze getroffen. Elf Titel des Dutzends sind Standards von Gerge Gershwin über Ella Fitzgerald (die dank der Studiotechnik bei "A-Tisket-A-Tasket" posthum mittun kann - ein meiner Meinung nach zweifelhaftes Verfahren) bis Miles Davis. Einen ("Back To You") hat Claude McNight beigesteuert. Die gelungene neue Mischung aus klassischem A capella, Barber Shop und einem nicht mal so kleinen Hauch Tamla Motown - die Temptations lassen grüßen - macht so richtig Spaß und ist brillant.

Michel Legrands "Windmills Of Your Mind" aus dem Film "Les parapluies de Cherbourg" ist mit der Delikatesse gesungen, die einst Gene Puerling (1929-2008) und seinen Ensembles eigen war - er wird mit der Widmung der berührenden Fassung von "Shall We Gather At The River" explizit geehrt. Schon der Opener "Sweet Georgia Brown", zu dem Mark Kibble die Lippen spitzt, ist ein echter Fingerschnipper. George Benson adelt mit Gitarre und Lead Vocal "Straighten Up And Fly Right", "Seven Steps To Heaven" ist ein echtes Stelldichein der Stars mit Al Jarreau, Jon Hendricks (Lambert, Hendricks & Ross) und Till Brönner am Flügelhorn. Bei "Someone To Watch Over Me" verhält es sich ganz ähnlich: die wundervolle Shelea Frazier singt mit dem Sextett, das bescheiden in den Hintergrund tritt, Roy Hargrove spielt die Trompete, Miles Robertson die Keys und Mark Bowers den Bass.

Wer würde bei "Bein´ Green" nicht an die rührende Fassung von Jim Henson mit Kermit denken - Take 6 machen es zum Hi-Lo´s Hit. Aaron Neville mit seinem typischen Kiekser swingt an vorderster Front in "Do You Know What It Means To Miss New Orleans" mit und über die tiefe Verneigung vor Gene Puerling mit und in "Shall We Gather At The River" sprach ich schon oben. Ein piekfeines Album, dem unbedingt einige folgen sollten. Es gibt noch viel zu singen!

    



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Take 6
the standard

Claude McKnight, Mark Kibble, David Thomas, Joey Kibble, Cedric Dent
Alvin Chea

Gäste: Till Brönner, Al Jarreau, George Benson, Jon Hendricks, Shelea Frazier, Roy Hargrove, Miles Robertson, Mark Bowers, Mark Kelley, Butter, Jamaal Andrews, Aaron Neville

Produziert von Mark Kibble

© + (P) 2008 Headsup

Titel:
1. Sweet Georgia Brown
2. Straighten Up And Fly Right
3. Seven Steps To Heaven
4. Windmills Of Your Mind
5. Someone To Watch Over Me
6. Grace
7. Back To You
8. A-Tisket-A-Tasket
9. Bein´ Green
10. Do You Know What It Means To Miss New Orleans
11. What´s Going On
12. Shall We Gather The River
13. Grace

Gesamtzeit:  45:59

Weitere Informationen unter:





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