Meike Goosmann Quintett
Portraits
Einfach schön!
Von
Frank Becker
Wenn doch alles im Leben so schön wäre und
solch hehren Idealen folgen würde, wie die beeindruckende neue Edition
der NRW-Records aus Wismar. Jürgen Czisch ist es gelungen, die
überragenden Qualitäten der von ihm verlegten Musik mit höchstem
technischem Standard zu kombinieren und das musikalische Spitzenprodukt
so angemessen zu verpacken, daß man voller Bewunderung vor der Einheit
von musikalischer und gestalterischer Ästhetik steht.
Die WDR Bigband unter Michael Gibbs hat die "8000er Reihe" mit dem maghrebinisch gefärbten Programm ihres "Jazz Al´Arab"
in Bestbesetzung (u.a. Heiner Wiberny, Paul Heller, Jens Neufang, Andy
Haderer, Klaus Osterloh, Ludwig Nuß, Dave Horler, Frank Chastenier und
John Goldsby) und Gästen schwungvoll eröffnet. Die von Michael Gibbs
arrangierten Aufnahmen legten die Latte für die in der Reihe folgenden
Künstler hoch.
Das Meike Goosmann Quintett kann diesen hohen Anforderungen mehr als genügen. Mit dem Album "Portraits"
aus der Feder der Saxophonisten ist ein Gesamtkunstwerk von höchster
Delikatesse gelungen. Das betrifft die neun Kompositionen Goosmanns
ebenso wie die Umsetzung durch ihr ausnahmslos mit Solisten von Rang
besetztes Quintett und die hervorragende Gestaltung des in Form einer
Buch- Klappenbroschur gemachten Digi-Packs. Als Eminenz dezent im
Hintergrund und doch omnipräsent überläßt Meike Goosmann ihren Kollegen
an Klavier, Gitarren, Schlagzeug und Kontrabaß vornehm das Feld, wo sie
ihnen virtuose Soli geschrieben hat, so Ulrich Moritz und Jeanfrançois
Prins in "Alke" und "Lester", Marc Muellbauer im Opener Pink Scent,
Julia Hülsmann in "Patita" oder Prins in "Ballad for B.". Traumhaft ihr
eigenes Baßklarinettenspiel im spaßigen "Interlude-Schafsritt".
Der CD beigelegt findet sich ein hochwertiges Leporello mit vier
erwähnenswerten schwarz-weiß-Fotografien von HJM, die vor der Hand
nichts mit der Musik zu tun haben, sich aber beim häufigen Betrachten
vor den Klängen der Instrumente mit der Musik zur Einheit verbinden.
Das hübsch gemachte zusätzliche Booklet gibt Auskunft über die Musiker
(Marc Muellbauer hat Stefan Weeke am Kontrabaß ersetzt) und zu den
Ideen der Stücke.
Zwischen Traum (Sleep Well, Lucious Baby L.") und Teufelsritt ("...and
went away" präsentiert dramatisch Prins´ E-Gitarre) bewegt sich "Portraits"
- eine im wahrsten Wortsinn runde Sache und eine brillante Visitenkarte
auf feinstem Bütten für Heike Goosmann und das Label NRW-Records.
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Cover-Foto © HJM-Fotografie, Berlin
Meike Goosmann Quintett
Portraits
Meike Goosmann - Baßklarinette, Sopransaxophon
Julia Hülsmann - Klavier
Jeanfrançois Prins - Gitarren
Marc Muellbauer - Kontrabaß
Ulrich Moritz - Schlagzeug
Produziert von Meike Goosmann und Ulf Drechsel (für Kulturradio)
© 2007 NRW-Records
Titel:
1. Pink Scent 5:31
2. Patita 7:21
3. As sad as 5:42
4. Interlude - Schafsritt 6:16
5. Ballad for B. 6:55
6. Lester 8:03
7. ...and went away 7:15
8. Alke 9:51
9. Sleep well, lucious Baby L. 4:15
10. Patita (Radio Cut) 3:42
Gesamtzeit: 1:04:57
Weitere Informationen unter:
www.nrw-records.eu
www.meikegoosmann.de
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