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Hotel Bossa Nova
Es kann schon ein ganz klein wenig Neid
aufkommen, wenn man die lebensfrohe, Musik Brasiliens in so brillanter
Form hört wie auf "Supresa", dem neuen Album von Hotel Bossa Nova. Umso
größer dann die Überraschung, liest man die Namen der beteiligten
Künstler: deutsche Namen, mal abgesehen von dem der charismatischen
Sängerin Liza de Costa. Gut 50 Jahre nach der "Erfindung" der Bossa
Nova und 47 Jahre nach der Sternstunde von Stan Getz´/Charlie Byrds
"Jazz Samba" hat dieses zum Schönsten der musikalischen Welt gehörende
beschwingte Jazz-Genre wohl auch endgültig Eingang in die deutsche
Musikszene gefunden. Ein anderes hervorragendes Beispiel ist die
Formation "Bossa Sempre Nova" um die Sängerin Regina Advento, den Gitarristen Lutz Griebel, den Cellisten Michael Halbitzel und den Pianisten Christoph Iacono. Aber das nur am Rande, hier und heute geht es ja um Hotal Bossa Nova.
Es ist purer Sommerjazz, genau richtig für die Jahreszeit und (fast)
ausschließlich von dem Ensemble selbst und neu geschrieben. Nur ein
Stück des für das Album aufgenommenen Dutzend ist eine Verneigung vor
einem der ganz Großen - "Corcovado" von Antonio Carlos "Tom" Jobim. Mit
diesem melancholischen Tribut, bei dem Gitarrist Tilmann Höhn und
Bassist Wolfgang Stamm solistisch und Liza de Costa stimmlich glänzen,
legen "Hotel Bossa Nova" Ehre ein, doch nicht weniger mit den elf
eigenen Stücken. Da wäre natürlich der Titelsong zu nennen, bei dem
Alexander Sonntag hinreißend seine Finger auf dem Kontrabaß tanzen läßt
und mit dem Bogen zaubert. Die sanfte Stimmung der blauen Mitternachtsstunde fließt bei
"Cançao
Da Meia Noite" mit Tilmann Höhns Gitarre und Wolfgang Stamms gefühlvoll
behandeltem Drumset elegant rhythmisch aus den Lautsprechern.
Annegret Cratz tritt mit dem Akkordeon (leider nur einmal, wenn man dem
Booklet glaubt) in den Dialog mit Liza da Costa: "Meu Bairro" ist ein
besonders delikater Ohrenschmaus. Doch auch als Background für Harold
Todds Flöte ist sie in "Perder e encontrar" kurz zu hören.
In "Al-oud" spricht Tilmann Höhns Gitarre in Zungen, mal hat sie den Klang der brasilianischen Samba, dann meldet sich Spanien zu Wort und wieder ein anderes Mal glaubt man die Koto Japans zu hören. Mit "Amor do mar", "Paisagem" und "Sonho" sind wird wieder mittendrin im lebensfrohen Brasilien - drei Paradestücke der Bossa Nova, ansteckend fröhlich und federleicht virtuos in der Behandlung von Instrumenten und Stimme. Sollte auf keiner Sommerparty fehlen. Eine Empfehlung der Musenblätter.
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Hotel Bossa Nova Supresa Liza da Costa - Gesang Alexander Sonntag - Kontrabaß Tilmann Höhn - Gitarren Gäste: Ulf Kleiner - Rhodes (2) Harold Todd - (Flöte (1, 6) Annegret Cratz - Akkordeon (5) Titel: 1. Aguas (5:07) 2. Nada Pra Esquecer (4:31) 3. Cançao Da Meia Noite (7:56) 4. Musica Escondida (2:08) 5. Meu Bairro (5:54 6. Perder e encontrar (5:20) 7. Corcovado (5:22) 8. Supresa (5:40) 9. Al-oud (1:36) 10. Amor do mar (5:26) 11. Paisagem (7:32) 12. Sonho (3:16) Gesamtzeit: 59:55 Weitere Informationen unter: www.homefamilyrecords.com
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