Hendrik Meurkens
New York Samba Jazz Quartet
Melancholische Seufzer und gläserner Klang
Von
Frank Becker
Hendrik Meurkens gehört mit Thierry Crommen
und Matthias Broede zur europäischen Elite an seinem trotz großer Namen
im Jazz leider viel zu oft noch unterschätzten Instrument, der
chromatischen Mundharmonika, die er mit so viel Gefühl spielt wie kaum
ein zweiter. Jeder Harmonika-Virtuose muß sich heutzutage an einem
Monolithen messen lassen - sie ahnen: ich spreche von Jean "Toots"
Thielemans, dessen unerhörte Leichtigkeit, verbunden mit Virtuosität
und feinem Gespür Maßstäbe setzt. An ihm orientiert sich der Hamburger,
seinen elegant verträumten Stil hat er brillant übernommen, und er
räumt es in seiner Autobiographie unumwunden ein.
Meurkens hat sich der brasilianischen Musik verschrieben, die für ihn
(und seine Hörer) einen unerschöpflich reichen Schatz bietet. Den hebt
er mit seinem jüngsten Album "New York Samba Jazz Quintet"
wie auch schon bei etlichen anderen seiner umfangreichen Discographie
(zuletzt auf "Amazon River") mit dem gewissen "Touch of Brazil". Mit im
Boot ist sein alter Weggefährte Helio Alves am Klavier, der auch schon
bei "Amazon River", "Encontros", "In A Sentimental Mood" und "October
Colors" dabei war. Auch der Bassist Gustavo Amarante, ein bewährter
Live- Begleiter Meurkens´, ist dabei.
Das Album
ist das pure Vergnügen. Leicht und ein wenig sentimental, wie es der
Mundharmonika nun einmal eigen ist, hat Hendrik Meurkens, der natürlich
auch an seinem "ersten" Instrument, dem Vibraphon glänzt, vier eigene
Titel mit Standards wie Vernon Dukes "I Can´t Get Started" und A.C.
Jobims "Triste", sowie einigen anderen brasilianischen Stücken sehr
entspannt zusammengestellt. Hervorragend unterstützt von Jed Levy an
Tenorsaxophon ("Bolero Para Paquito", "Vamos Nessa") und Flöte ("Flor
de Lis", "Menina na Janela") und dem Drummer Adriano Santos hat
Meurkens das stimmungsvolle Album im Dezember 2005 in New York, der
heimlichen Hauptstadt des Jazz Samba, live eingespielt. Im Wechsel des
gläsernen Klangs des Vibraphons und der melancholischen Seufzer der
chromatischen Mundharmonika liegt der besondere Reiz der Aufnahmen.
Gelungen.
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Hendrik Meurkens
New York Samba Jazz Quartet
Hendrik Meurkens - harmonica, vibes
Jed Levy - tenor sax, flute
Helio Alves - piano
Gustavo Amarante - bass
Adriano Santos - drums
Produced by Hendrik Meurkens
(P) + © 2007 zoho music
Titel:
1. Vamos Nessa 4:23
2. Flor De Lis 6:55
3. A Ra 6:24
4. Prague In March 5:39
5. Mimosa 4:31
6. I Can´t Get Started 6:58
7. Menina na Janela 3:54
8. Bolero Para Paquito 6:21
9. Triste 6:01
Gesamtzeit: 51:29
Weitere Informationen unter:
www.zohomusic.com
www.hendrikmeurkens.com
Bitte lesen sie auch:
www.musenblaetter.de
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