Frank Lauber
More Than Words
Im Jazz-Himmel
Von
Frank Becker
Was für ein Start in eine Solo-Karriere! Frank Lauber schmeichelt sich mit seinem Album "more than words"
und mit der kongenialen musikalischen Hilfe einer illustren Schar von
Freunden und Kollegen (zu großen Teilen auch die Besetzungen des Jeff
Cascaro-Albums "Soul Of A Singer" (unsere Rezension) bzw. des phantastischen Albums "2nd service"
von café du sport, bei dem Lauber auch schon am Saxophon brillierte)
sanft in Herz und Gefühl seiner Hörer (und ich möchte wetten: auch und
ganz besonders seiner Hörerinnen). Der Soft Jazz, allzu oft geschmäht,
bekommt hier eine unwiderstehliche virtuose Dimension.
Simone Larsens Stimme senkt sich gleich beim Opener "The Way You Touch
My Soul" zu Laubers sehnsuchtsvollem Saxophon-Spiel so butterweich ins
Gemüt, daß man gefangen wird. Der Traum vom schöneren Hören setzt sich
nahtlos mit "Hand In Hand" fort, das wie ein Gutteil der anderen Stücke
der von CD Marc Marshall geschrieben wurde. Er gibt sich auch als
Gast-Sänger in "Abschied " die Ehre. Filmkomponist Gernot Rothenbach -
man spürt seine Erfahrung bei der Visualisierung von Tönen - gehört ein
gleich großer Anteil der überwiegend neuen Kompositionen dieses Albums.
So u.a. auch "Solo Tu", das gleich in zwei Versionen eingespielt wurde:
rein instrumental mit Gast Joo Kraus
an der gestopften Trompete im Dialog mit Frank Laubers Sopran- Saxophon
in einer tief innerlichen Fassung mit orchestralem Arrangement - dann
bei der Reprise am Schluß ergreifend mit Markus Wienstroers spanischer Gitarre, Frank Lauber am Alt- Saxophon, Joo Kraus mit höherem Anteil und Jay Alexanders zartem Tenor.
Dazwischen und drumherum haben Lauber, Lutz Häfner und Bassist
Christian von Kaphengst ein Album produziert, das keine Wünsche offen
läßt. Traummusik oder Musik zum Träumen, wie immer sie wollen, liebe
Hörer. Ob in entrückten Tönen "Eileen" angeschwärmt wird, der
strahlendste Stern in "La Stella Piu Grande" oder Simone Larsen
"Bridges Over Water" und gemeinsam mit Jeff Cascaro "Sing A Love Song"
ihre Blues- Stimme leiht, da stimmt einfach alles. Der Grenzgang
zwischen Jazz in Reinkultur und dem Element "Soft" ist perfekt
gelungen. Jeff Cascaro beweist sich einmal mehr als der aufsteigende
Stern am Vocal-Jazzhimmel mit "Love Is More". Der Song "Abschied"
(Aria) des italienischen Superstars Dario Baldan-Bembo bereitet den
Boden für den brillanten Schluß des außergewöhnlichen Albums mit der „Solo Tu“-Reprise - ein glänzender Coup zum Ende dieser 50 Minuten Hörfreude. Mein Album des Monats.
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Frank Lauber
more than words
Frank Lauber - Saxophone, Flöte
Hendrik Soll - Klavier, Rhodes
Markus Wienströer - Gitarren
Bruno Müller - Gitarren (8, 9, 10)
Christian von Kaphengst - Kontrabaß
Rhani Krija - Percussion
Flo Dauner - Schlagzeug
Gäste:
Joo Kraus - Trompete (4, 12)
Simone Larsen - Gesang (1, 8, 10)
Jeff Cascaro - Gesang (9, 10)
Marc Marshall - Gesang (11)
Jay Alexander - Gesang (12)
Produziert von Frank Lauber, Lutz Häfner, Christian von Kaphengst
(P) + © 2006 edel records
Titel:
1. The Way You Touch My Soul 3:48
2. Hand In Hand 3:28
3. Maria 4:42
4. Solo Tú 4:46
5. Hey Little Boy 3:33
6. Eileen 4:27
7. La Stella Più Grande 1:50
8. Bridges Over Water 4:18
9. Love Is More 4:16
10. Sing A Love Song 3:16
11. Abschied 5:07
12. Solo Tú (feat. Jay Alexander) 4:49
Gesamtzeit: 49:35
Weitere Informationen unter:
www.edel.de
www.franklauber.de
www.wild-und-frei.de
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