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Chris Coco & Sacha Puttnam
Remasterpiece


Klassik mal ganz anders

Von Frank Becker

„Music is the voice of all joy..“ – flüstert die verführerische Stimme von Benedetta Ferraro im 19-sekündigen Intro zu einer der zur Zeit wohl kuriosesten Klassik-Produktionen auf dem Markt. Daran halten sich die beiden Protagonisten der CD „Remasterpiece“, der Pianist und Dirigent Sacha Puttnam und der DJ Chris Coco, denn was folgt ist ein ayurvedisches Bad in musikalischem Wohlklang – meditativ – kontemplativ - einen Schritt beiseite aus der Welt getreten. Ein Schock für jeden konservativen Liebhaber klassischer und zeitgenössischer Musik muss diese Platte sein, ein Sakrileg, vielleicht für den einen oder anderen auch ein veritabler Skandal nach dem Motto: „Also wirklich, das geht doch nicht!“ Aber es geht und es hat etwas, das die enorme Kluft zwischen den Genres und Generationen zu überwinden helfen könnte.

Puttnam und Coco haben Stücken von Robert Schumann (Kind im Einschlummern), Gustav Mahler (Adagietto) und Satie (Berceuse, Princesse des Tulipes), Carl Orff (Carmina Burana), Chopin (Prelude No. 15) und Debussy (Suite bergamasque), Arvo Pärt (Spiegel im Spiegel) und John Field (Nocturne Nr. 1) zerpflückt und mit Mitteln der Elektronik wieder zusammengesetzt – remastered und remixed, wie das im Jargon heißt, eigenes hinzugefügt und kühn auch mal was weggelassen, was ihnen nicht gefiel. Aufnahmen u.a. von Alex Slobodyanik (Klavier), Nigel Kennedy (Violine), Tinde Jegede (Klavier), Chris Traynor (Gitarre), Dame Moura Lympany (Klavier, Tasmin Little (Violine) und dem New Philharmonia Orchestra wurden verwendet, mit viel Fingerspitzengefühl popularisiert und in nahtlos ineinander fließenden kleinen Stücken, 19 an der Zahl, aneinander gereiht. Franco Battaiato und Benedetta Ferraro geben ihre ausdrucksvollen Stimmen und den Rest – machen Coco und Puttnam, die als „Dead Composers“ auch einige Stücke beitragen, mit Mischpult, Sampler, Loops und Keys.

Wenn es auch – siehe oben – Puristen der klassischen Musik quer im Magen liegen wird: „Remasterpiece“ hat Integrationsfaktor. Den Liberalen öffnet es das Ohr für Pop-Musik, den jungen Leuten, die nie etwas von Klassik haben wissen wollen, baut es goldene Brücken hin zur angeblich unantastbaren „Ernsten Musik“. Doch doch, das geht.


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Chris Coco & Sacha Puttnam
Remasterpiece


Sacha Puttnam Piano
Chris Coco Turntables, Electronics
Lee Pepper Mix
Hell a lot of guests miscelaneous

(P) + © 2004 EMI Records Ltd. 7243 5 57873 2 3


Total Time: 56:42

Weitere Informationene unter:
www.remasterpiece.com www.emiclassics.com




Da capo al Fine

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