Zur OMM-Homepage Zur OMM-Homepage CDs
Jazz etc.
Zur OMM-Homepage Rock-Pop-Startseite E-Mail Impressum



Calhoun
Native Lands

Jazz & Roots - Portrait eines Schlagzeugers von besonderem Format

Von Frank Becker

Mit Hilfe einer erlesenen Schar von Jazzern hat der Schlagzeuger Will Calhoun ein weltmusikalisches Jazz-Album eingespielt, das, ergänzt durch eine 70-minütige DVD mit Interview, Musik und gefilmten Bildern aus Brasilien, Marokko und Harlem, N.Y. ein faszinierendes Kaleidoskop seiner Arbeit, seiner Impressionen und seiner Erfahrungen ist. Calhoun betont im Interview seine Absicht, sich aus der Position des Sideman zu lösen - und präsentiert sich exorbitant als überragender Drummer in Lead- und Solo-Funktion. CD wie DVD sind sinnlicher Genuß, eine berauschende Reise durch Kulturen und Kontinente - und zu den musikalischen Wurzeln.

Mit überwiegend eigenen Kompositionen, in bis auf eines eigenen Arrangements und mit Gästen wie u.a. Pharaoh Sanders, Stanley Jordan, Marcus Miller, Kevin Eubanks, Wallace Roney, Mos Def und Buster Williams, die zur Crème der Jazz-Avantgarde zählen, entführt Calhoun in eine faszinierende Traumwelt abseits ausgetretener musikalischer Pfade. Die von Mongo Santamaria, Elvin Jones und Wayne Shorter übernommenen Stücke hat Calhoun organisch in den Kontext des Albums eingeschmolzen, wo sie, vor allem Shorters traumhaftes "Nefertiti" mit Wallace Roneys Trompete, durch sensible Ausdeutungen zu schimmernden Perlen werden.

Folkloristisches aus drei Kontinenten, Jazz, World Music, Funk und Fusion gehen bei diesem Album eine fruchtbare Allianz ein - ein Fest der Sinne, das nicht nur dem Ohr gewidmet ist und bei dem Will Calhoun nicht nur als ausgezeichneter Schlagzeuger, sondern beeindruckend als Multiinstrumentalist auch an Gitarre, Udu, chinesischen und indonesischen Flöten, Baß, Keyboards und diversen exotischen Perkussions-Instrumenten überzeugt. Seine überbordende Energie und Musikalität hat sich auf die Mitspieler übertragen, die einer wie der andere als Solisten glänzen, zugleich als Teil des Gesamtplans das Gebäude mittragen - drängend und kaum zu bremsen in "Push", verträumt mit Gregg Marrets Mundharmonika in "Dorita", exotisch im Titelstück "Native Lands", dicht an der Auflösung der Form in "Pyramids" oder elegant in "Naked". Calhouns Gitarren-Solo in "She" gehört in seiner dezenten Zurückgenommenheit ebenfalls zu den Highlights, dieses an Spitzenleistungen übervollen Albums.

Die beigegebene hervorragend geschnittene und produzierte DVD zeigt im Interview Will Calhoun als einen sympathischen, klugen Kopf hinter dem Unternehmen, nordafrikanische und brasilianische Impressionen, Konzertmitschnitte und beeindruckende Bilder aus New York.


    



Ihre Meinung
Schreiben Sie uns einen Leserbrief
(Veröffentlichung vorbehalten)



Calhoun
Native Lands

Will Calhoun  -  drums, guitar, udu, flute, bass, percussion, keyboards etc.   
featuring:
Pharaoh Sanders  -  tenor sax
Mos Def  -  piano
Stanley Jordan  -  guitar
Marcus Miller  -  bass
Kevin Eubanks  -  guitar, loops
Naná Vasconcelos  -  percussion, voice
Buster Williams  -  acoustic bass
Cheikh Tdiane Seck  -  strings
Wallace Roney  -  trumpet
Antoine Roney  -  soprano sax
Orrin Evans  -  piano
John Benítez  -  bass
Gregg Marret  -  harmonica

Produced by Will Calhoun & Mos Def

© + (P) 2005 Werner Aldinger / enja

Track List:
1. Afro Blue   9:19
2. Pyramids   5:39
3. Naked   6:42
4. Nefertiti   9:33
5. Ancient One First Born   0:27
6. Tateich   4:14
7. Umoja   7:22
8. Emanation   2:52
9. She   1:48
10. Three Card Molly   6:09
11. Push   4:18
12. Dorita   6:02
13. East   2:41
14. Native Lands   6:25
15. Echoes Of Elvin   1:13

Total Time:  1:14:12

+ DVD
Time (approx.): 1:10:00


Weitere Informationen unter:
www.willcalhoun.com
www.jazzrecords.com/enja




Da capo al Fine

Zur OMM-Homepage Rock-Pop-Startseite E-Mail Impressum

© 2005 - Online Musik Magazin
http://www.omm.de
E-Mail: cds@omm.de

- Fine -