Bernd
Heitzler
Bass Trio
Aus dem ewigen Schatzkästlein des Jazz
Von
Frank Becker
Es gibt
Stücke, die einfach zum ewigen Kanon des Jazz gehören. Von
ungezählten Musikern interpretiert, doch nie gleich oder gar abgenutzt
bilden sie die Basis immer neuer Überraschungen und immer neuen
Vergnügens mit "alten Bekannten". Der Bassist Bernd Heitzler hat
ein Album mit Standards zusammengestellt, das aus dem Vollen schöpft
und weit über
eine Stunde lang mit ganz wunderbaren eigenen Arrangements von zwölf
Stücken und einem des Pianisten Andreas Erchinger das Füllhorn des Jazz
über seinen beschenkten Hörern ausgießt. "Bass Trio" ist die
Scheibe schlicht und bescheiden betitelt
worden, doch Bescheidenheit ist hier angesichts des Gebotenen nicht
angezeigt.
Beginnend und endend mit "All Blues" von Miles Davis in
Trio-Besetzung und als Solo finden sich Jazz-Schmankerl wie an einer
Perlenkette aufgereiht - eins appetitlicher als das andere - und
Heitzlers Kontrabass gezupft und gestrichen, gestreichelt und zum
swingen gebracht, immer dezent im Zentrum der wohlklingenden
Produktion. Mit seinen Mitspielern hat Heitzler in alternierenden
Besetzungen Entsprechungen gefunden, die ihm mehr als Sidemen sind,
nämlich adäquate Partner und Ergänzung in dem perfekt umgesetzten
Konzept, klassischen Jazz zu machen.
Auf dem schmalen Grat zwischen Club und Konzertbühne, Philosophie und
Easy Listening geht "Bass Trio" ins Ohr, unter die Haut und angenehm
ans Gemüt.
A.C. Jobims "One Note Samba" verführt zum Tanzen und Swingen,
"Oleo" von Sonny Rollins hat Drive und Hoagy Carmichaels "Georgia On My
Mind" ist mit dem sehnsuchtsvoll gezupften Bass der unerreichten
Vokal-Interpretation von Ray Charles instrumental ebenbürtig. In "A
Night in Tunesia" gehört Walter Langs schleppendem Piano mit Meinhard
Jennes entspanntem Rhythmus die Szene, während in Ellingtons Standard
"In A Sentimental Mood" Pianist Andreas Erchinger mit perlendem Spiel
und Heitzler mit gefühlvoll gestrichenem Bass Traumwelten öffnen. Noch
einmal Jobim mit "Corcovado" für ein wenig Bossa-Gefühl und "So What"
von Miles Davis mit Walter Lang am Klavier und dem Drummer Torsten
Krill, damit auch das Element "Cool" nicht fehlt - und der pefekt
swingende Abschluss mit dem Solo Heitzlers in "All Blues", das
Begleitung nicht vermissen lässt. "Bass Trio" gehört in meine
Jazz-Abteilung "Lieblingsplatten". Zu empfehlen.
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Bernd
Heitzler
Bass Trio
Bernd Heitzler
double bass
and four trios & one duo with:
Andreas Erchinger / Walter Lang piano
Meinhard "Obi" Jenne/Torsten Krill drums
Produced by Bernd
Heitzler
© + (P)
Laika-Records 35101852
Track
List:
1. All Blues 4:59
2. One Note Samba 4:15
3. Oleo 5:49
4. Georgia On My Mind 5:14
5. Bye Bye Blackbird 5:44
6. Tee Town 4:14
7. My One And Only Love 6:44
8. A Night In Tunesia 7:51
9. I Hear A Rhapsody 4:20
10. In A Sentimental Mood 6:16
11. Cocovado 6:40
12. So What 6:13
13. All Blues 4:44
Total
Time: 1:13:03
Weitere Informationen unter:
www.laika-records.com
www.groove-service.de
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