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Angelika Kirchschlager u.a.
Sounds like Christmas

The Royal College of Music Chamber Choir
Carols for Christmas




DVDs für den Adventskaffee?

Von Stefan Schmöe

Eine CD mit Weihnachtsmusik gehört zwar in jeden bürgerlichen Haushalt (und wird vermutlich auch gern gehört), aber eher als dezente Hintergrundmusik denn als Gegenstand höchster Konzentration. Wie will sich eine Weihnachts-DVD, die doch zum (konzentrierten) Hinsehen verleiten will, diesem Problem? Bilder von den Interpreten, gewiss, doch handelt es sich oft – wie bei den hier besprochenen Aufnahmen – nicht um Konzertmitschnitte mit dem ihnen eigenen Spannungsbogen, sondern um vergleichsweise nüchterne Studioproduktionen (die hier aus atmosphärischen Gründen in Kirchen verlegt sind).

Sounds like Christmas heißt eine bei EuroArts erschienene DVD, die mit der Sopranistin Angelika Kirchschlager im Untertitel und Coverfoto wirbt – doch der erste Eindruck täuscht: Es handelt sich durchaus nicht um ein Recital der Sängerin, sondern um einen etwas eigenwilligen Stilmix, bei dem Frau Kirchschlager eben auch vorkommt – unter anderem. Mindestens gleichberechtigt ist das Ensemble Amarcord, ein hochkarätiges a-capella-Ensemble, das klassische Weihnachtslieder singt. Angelika Kirchschlager steuert Arien u.a. aus dem Weihnachtsoratorium und dem Messias bei, begleitet vom Freiburger Barock-Orchester (Leitung: Gottfried van der Goltz), das wiederum Orchestermusik von Vivaldi und Corelli zum besten gibt. Als Kontrast zu diesem Klassik-Programm spielt die polnische Jazz-Ikone Tomasz Stanko (Trompete) mit seinem Quartett in seinem typisch verhauchten Stil ruhige Jazz-Einlagen, und in zwei Weihnachtsliedern, die Angelika Kirschschlager solistisch singt, schiebt Stanko schöne Variationen ein.

Der Wechsel von Alt und Neu hat seinen Reiz, aber insgesamt ist die Mischung allzu gefällig geraten. In der vermeintlichen Vielfalt gehen die einzelnen, für sich durchaus interessanten Stücke verloren. Das Bildmaterial dazu ist nicht eben originell: Weitgehend Bilder von den Aufnahmen in der ehemaligen Klosterkirche in Schulpforta (wobei die Akteure dort einsam und verloren wirken), hin und wieder eine Schneelandschaft oder ein Weihnachtsmarkt – das ist eher das Programm, das man beim Adventskaffee laufen lässt ohne hinzusehen.

Meisterwerke aus dem New Yorker Metropolitan Museum of Art zeigt die DVD Carols for Christmas, leider viel zu klein und zu kurz, als dass man allzu viel darauf erkennen könnte. Ansonsten zeigen die schlechte Bildqualität und die merkwürdigen Haarmoden der Sänger an, dass die Aufnahme bereits rund 20 Jahre alt ist. Musikalisch klingt der „Royal College of Music Chamber Choir“ aber durchaus jugendlich-frisch, von einigen Passsagen mit sehr starkem Vibrato in den Frauenstimmen abgesehen. Mit dem wunderbaren Knabensopran von Aled Jones kann die Aufnahme zusätzlich wuchern, und auch die Auswahl der Lieder ist überzeugend: Ein Streifzug durch das anglo-amerikanische Weihnachtsliedgut. Die deutschen Übersetzungen kann man sich per Untertitel einsteuern, und das ist eigentlich der einzige Vorzug gegenüber den herkömmlichen Tonträgern. Auch nicht unbedingt eine DVD zum Hingucken …


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Sounds like Christmas
Angelika Kirchschlager, Sopran
Ensemble Amarcord
Tomasz Stanko
Tomasz Stanko Quartett
Freiburger Barockorchester
(Ltg.: Gottfried von der Goltz)

© 2002 EuroArts in Koproduktion mit ZDF und Arte
1 DVD 2052129
Lauflänge: 82 min.
Untertitel in Englisch, Deutsch, Französisch

Weitere Informationen unter:
www.euroarts.com




Carols for Christmas
arrangiert von Sir David Willcocks
The Royal College of Music Chamber Choir
Aled Jones, Knabensopran
Gerald Finley, Bariton
Ltg.: Sir David Willcocks

© 1985 NVC Arts, a Warner Music Group Company
1 DVD 5050467-4771-2-4
Lauflänge: 59 min.
Untertitel in Englisch, Deutsch, Spanisch




Da capo al Fine

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