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Kazda & Indigo Strings
The Music of Led Zeppelin

Led Zeppelin neu definiert

Von Frank Becker

Der Bassist Jan Kazda ist ein Grenzgänger, den zu kategorisieren schwer fällt. Im Jazz und Free-Jazz sowie der Rockmusik seit eh und je verwurzelt (Das Pferd, Armutszeugnis, Kazda, Coração, »3«), als Bühnenmusiker und Arrangeur (u.a. Tanztheater Pina Bausch) gefragt, als Film-Komponist ("Tatort") erfolgreich, auf Tournee wochenlang in China gefeiert und mit ambitionierten Projekten jenseits kommerzieller Erwägungen ist er auch ein Mann des gewagten und gelungenen Experiments. Daß er bereit ist, mit seiner Musik Risiken einzugehen, bekennt Kazda im Begleittext zu seinem jüngsten, aufsehenerregenden Album "The Music of Led Zeppelin". Er hat sich für dieses Projekt der seit Jahren bewährten, harmonischen Zusammenarbeit mit dem Indigo Streichquartett versichert.

Als Ergebnis dieses musikalischen Zusammenwachsens liegt jetzt ein in jeder Hinsicht überzeugendes Album vor, dem Kazda neben seiner außergewöhnlich bestechenden musikalischen Qualität und Homogenität ein besonderes Element mitgegeben hat: es berührt tief emotional. Er rückt die Musik der legendären Rockband der 70er Jahre in einen völlig neuen Kontext, weist ihr einen Platz zu, welcher der Musik von Jimmy Plant, Robert Page, John Bonham und John Paul Jones wie selbstverständlich angemessenen ist: knapp eine Stunde Led Zeppelin kammermusikalisch.

Jan Kazda hat dafür zehn Zeppelin-Klassiker neu arrangiert ("...hat diesmal viel Schreib- und Probenarbeit gekostet"), dabei auf ein Schlagzeug und einen Sänger verzichtet - wie soll das gehen?, wird mancher Skeptiker fragen - und zwei eigene Kompositionen ("Lakehurst" und "After All") nahtlos eingefügt. "Ja, es geht, es geht sogar gut.", kann man hier noch einmal Kazda zitieren und diesem Statement kaum noch etwas hinzufügen, außer vielleicht, es noch zu verstärken: es geht nicht nur gut, es geht sehr gut.

Kazda und den Indigo-Damen gelingt es, sowohl die Heavy Metal Elemente von Stücken wie "Whole Lotta Love" und die Wucht von Black Dog" zu übersetzen, als auch die Poesie, die Led Zeppelin in "Stairway To Heaven" fast zärtlich auszeichnet. Durch ihr Konzept machen Jan Kazda und das Indigo Streichquartett die Seele von Led Zeppelin hör- und spürbar.

Mit "Lake Hurst" hat Kazda auf Augenhöhe mit Kurt Weill ein Stück von höchster Dramatik geschaffen und in "After All", mit dem das Album zauberhaft ausklingt (und ruckartig endet) seine ganze Poesie und Leichtigkeit gelegt. Kazda selbst brilliert in allen Ton- und Spielarten am 6-saitigen E-Bass, läßt das Instrument singen und säuseln, wummern und plaudern, entlockt ihm perkussive und melodiöse Klänge, ersetzt Gitarren und Schlagzeug, Sitar, Hamonika und das unmöglich erscheinende - Text und Stimme. Wer Led Zeppelin noch nicht kannte, wird die Band jetzt kennenlernen wollen. Und wer Kazdas Musik ohnehin schon mochte, wird sie jetzt noch mehr schätzen. Hier wurde Led Zeppelin nicht kopiert - hier wurde Led Zeppelin in Kazdas originärer Musiksprache neu definiert.

Dieses seelenvolle, kammeremusikalische Meisterstück verdient höchste Beachtung und eine Empfehlung.



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Cover-Design: Klaus Untiet

Kazda & Indigo Strings
The Music of Led Zeppelin

Jan Kazda - E-Bass
Indigo Streichquartett:
Heike Haushalter - Violine
Petra Stalz - Violine
Monika Malek - Viola
Gesa Hangen - Cello

Alle Arrangements: Jan Kazda

© 2010 Warner Chappell
Produziert von Jan Kazda

Titel:
1. Kashmir  4:57
2. Heartbreaker  4:37
3. Babe I´m Gonna Leave You  5:51
4. Whole Lotta Love  4:19
5. Lakehurst  4:57
6. The Rain Song  5:15
7. Black Dog  4:19
8. Houses Of The Holy  3:18
9. Communication Brakdown  4:07
10. Immigrant Song  4:05
11. Stairway To Heaven  4:58
12. After All  3:57

Gesamtzeit:  54:24

Weitere Informationen unter:
 



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