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Musiktheater BERLIN
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Pjotr Iljitsch Tschaikowsky

Pique Dame


Oper in drei Akten (sieben Bildern)

Dichtung von Modest I. Tschaikowsky
nach der gleichnamigen Erzählung von Alexander S. Puschkin


Deutsch von Wolf Ebermann und Manfred Koerth; Mitarbeit: Horst Seeger

Premiere an der Komischen Oper Berlin am 18. Mai 1997
Rezensierte Vorstellung am 24. Mai 1997

Besetzung
Rezension
Fazit
weitere Aufführungen


Von Tilman Lücke, Berlin.



Besetzung

Musikalische Leitung: Yakov Kreizberg
Inszenierung: Harry Kupfer
Kostüme: Eleonore Kleiber
Bühne: Hans Schavernnach
Licht: Franck Evin
Choreinstudierung: Peter Wodner

Hermann		-	Günther Neumann
Graf Tomski	-	Roger Smeets
Fürst Jeletzki	-	Raimund Nolte
Tschekalisnki	-	Daniel Kirch
Surin		-	Johannes Schmidt
Narumow		-	Bernd Grabowski
Gräfin		-	Anny Schlemm
Lisa		-	Sabine Paßow
Polina		-	Christiane Oertel
Mascha		-	Barbara Sternberger
Gouvernante	-	Christiane Bach-Röhr
Klaviersolo: Wolfgang Singula Orchester der Komischen Oper Berlin
Chor der Komischen Oper Berlin
Statisterie, Mitglieder des Kinderstudios



Dostojewski auf der Bühne

Vorzügliche Spieleroper an der Komischen Oper Berlin



Ein Abend der großen Anny Schlemm als Gräfin. Sie verkörpert großartig die Schreckensfigur der alten Dame, die den armen Soldaten Hermann magisch anzieht - nicht nur, weil sie ihrer lieblichen Enkeltochter Lisa ähnelt, sondern w eil sie das Geheimnis der drei Karten "Drei Karten, Drei Karten, Drei Karten..." kennen soll, mit denen der totale Spielgewinn möglich ist.

Sie stirbt, bevor sie preisgeben kann, ob sie das Geheimnis wirklich weiß. Doch Hermann ist bereits so sehr vom Spielwahn gefangen, daß er die Lösung imaginiert und natürlich fast gewinnt - aber am Ende um so tiefer hinabst&uu ml;rzt ins Dunkel der Schuld, des Unglücks, der Leidenschaften.

So wie er hin- und hergerissen ist zwischen Spielgewinn als Mittel, sich der Liebe zu Prinzessin Lisa würdig zu erweisen und Spiel als Selbstzweck, ist Lisa hin- und hergerissen, ob sie diesem starr und wirr blickenden jungen Hauptmann glauben soll, daß er sie wirklich liebt.

Ein Abend des großen Inszenators Harry Kupfer. Mit viel Theaterdonner und Bühnentechnik wird ein Feuerwerk der Inszenierungskunst abgebrannt. Die Figuren stehen da, wo sie stehen müssen, Massenszenen (die die Oper wohl Hofoperndirektor Wse woloshski "verdankt") werden über das Bild geschoben. In allem Ausstattungsreichtum wird die Gesellschaft als mechanistisch und unbeseelt decouvriert. Hermanns Wahn und Lisas Zweifel dagegen: Das ist das Leben, auch wenn es unerträglic h ist.

Gefeiert vom Publikum wurde vor allem Anny Schlemm als grantelnde Alte. Begeisternd auch die Hauptfiguren: Sabine Paßow und Günter Neumann. Yakov Kreizbergs führt das Orchester der Komischen Oper in die Tiefen der Partitur und wieder siche r hinaus; leitet die Sänger und die vorzüglich einstudierten Chöre engagiert und ebenso aufmerksam. Eine Spitzenleistung!

Fazit

- Ein Muß für jeden Freund russischer Oper.


Weitere Aufführungen


Mai 1997: 31.
Juni 1997: 10., 21.,
Juli 1997: 2.


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